Präsident der Republik Georgien (1991-1992); Prof. Dr. phil.
* 11. März 1939 Sugdidi
† 31. Dezember 1993 bei Suchumi
Herkunft
Swiad ("der Würdige") Gamsachurdia stammte aus einer alten, in Zeiten westgeorgischer Großfürsten zur höfischen Elite gehörenden Adelsfamilie. Sein Vater Konstantin bereiste als Philosophiestudent auch Deutschland, verkehrte mit Thomas Mann und Albert Einstein, war georgischer Kulturattaché in der Weimarer Republik und wurde als Schriftsteller mit Romanen berühmt, die Georgien unter König Dawit und Königin Tamara verherrlichten. Bis zu Stalins Tod 1953 blieb die Familie von Verfolgung verschont, danach wurde Konstantin Gamsachurdia zum Klassiker der modernen georgischen Literatur erhoben.
Ausbildung
G. wuchs im romantischen, nach einem westgeorgischen Königreich "Turm Kolchis" genannten Familiensitz in Tiflis auf, wurde nach anthroposophischen Grundsätzen erzogen und studierte Anglistik. Er beschäftigte sich mit christlichen Werken aus dem Mittelalter, verfaßte anthroposophische Schriften und promovierte schließlich mit einer Arbeit über das georgische Nationalepos aus dem 12. Jahrhundert, "Der Recke im Tigerfell" von Schota Rustawelli.
Wirken
Als 17jähriger bereits wurde G. vom KGB überwacht, man inhaftierte ihn, ließ ihn jedoch - dank des beträchtlichen Einflusses seines Vaters - kurz danach wieder frei. Bis sein Vater 1975 starb, befand G. sich gewissermaßen unter väterlichem Schutz und konnte ...